Schmissiger Bigband-Sound erfüllte die Odenwaldhalle
TBL-Bigband bot ein begeisterndes Herbstkonzert – Leonhard Westenhöfer geehrt
Lohrbach. (jbl) „Herbst ist da, die Winde wehen...“ Mit einer Gedichtrezitation von Sybille Frey begann das Herbstkonzert der TBL-Bigband in der Lohrbacher Odenwaldhalle. „Notenblätter fallen“ war der Titel eines zweistündigen Programms feinsten Bigband-Sounds.
Das erste von drei ruhigeren Stücken, „Fly away“, ließ musikalisch Nebelschwaden übers Land ziehen, lud dazu ein, sich zurückzulehnen und entspannt der Musik und den Eingangsworten von Michael Mayer zu lauschen. Der Vorsitzende freute sich, unter den zahlreichen Besuchern auch den Präsidenten des Blasmusikverbandes Odenwald-Bauland, Gerhard Münch, begrüßen zu können. „Lay back!“, riet Michael Mayer und überließ dem musikalischen Leiter Peter Frey das Mikrofon. |
Dieser freute sich sichtlich, das Ergebnis wochenlanger gemeinsamer „Freude, Spaß und harter Arbeit“ präsentieren zu können. Denn das, was für die Zuhörer meist eingängig ins Ohr gehende Melodien seien, stelle die Musiker vor größte Herausforderungen, so Frey. Den Auftakt boten Stücke von Glenn Miller und setzten die „altehrwürdigen Herren des tiefen Edelmettals“, die Posaunisten, in Szene. Kurt Frey jun., Michael Heiß, Klaus Zimmermann und Erich Knabel zeigten, dass sie den Herausforderungen durchaus gewachsen waren.
Mit „It Don’t Mean A Thing (If It Ain’t Got That Swing“) von Duke Ellington, einem Stück mit Improvisationen in allen Sätzen, präsentierten die Musiker Freiheit im geregelten Raum. Den melodischen Nebelschwaden folgte ein ausgewachsener musikalischer Herbststurm und ließ die Blätter in allen Klangfarben fallen. Der Trompetensatz, bestehend aus Kurt Frey sen., Michael Weiss, Volker Huy, Jonathan Lubach und Lisa Simon, bewies, dass er nicht nur laut, sondern auch beim leiseren Spiel den Bigband-Klang prägen kann. Auch die Saxofone, Sybille Frey, Renate Knabel, Jurek Zukowski, Peter Ebert und Matthias Hedrich, bekamen ihre besondere Präsenz. Michael Mayer verlieh der „Moonlight Serenade“ im Glenn-Miller-Medley mit der Klarinette ihren typischen sanften, hohen Klang.
Sieben Arrangements für Sänger Daniel Frey, darunter so bekannte Stücke wie „Sway“ des kanadischen Jazzsängers Michael Bublé oder „Cry Me A River“, sorgten beim herbstlichen Konzert für das „gewisse Etwas“. Für jeden, so schien es, hatte Dirigent Peter Frey ein spezielles Stück herausgesucht. Einen letzten Hauch von „Sommer, Sonne, Urlaubsstimmung“ brachten vor allem Martin Banholzer (Schlagzeug), Andreas Mayer (Klavier), Joachim Pfisterer (Gitarre) und Johannes Engelhardt (Bass) mit dem Titel „Spain“ von Chick Corea in den Saal. |
Das Publikum war von so viel musikalischer Abwechslung begeistert und dankte es den Musikern aus Leidenshaft mit Stürmen der Begeisterung. „Music Was My First Love“ wäre ein passender Höhepunkt zum Abschluss gewesen, doch dem folgten noch drei weitere ebenso großartige Titel, wie das soulige Stück „Let The Good Times Roll“, „In The Mood“ und „Sing, Sing, Sing“.
Besondere Ehre erwies man im Rahmen des Konzerts Leonhard Westenhöfer. 44 Jahre lang hatte er die TBL-Bigband mit seiner Posaune unterstützt. Immer engagiert, vor allem auch während seiner langjährigen Vorstandstätigkeit, stellte er eine Säule der Jazzcombo dar. Gerührt nahm Westenhöfer, der sich erst kürzlich, aus Altersgründen, von der Bigband verabschiedet hatte, vom Vorsitzenden Michael Mayer die Ernennungsurkunde zum Ehrenvorsitzenden entgegen und versprach, auch künftig weiterhin nach seinen Kräften den Musikern helfend zur Seite zu stehen. |
Ein ganz besonderer Dank ging abschließend an die vielen helfenden Hände sowie an den Techniker Karl-Heinz Frey und an den aushelfenden Saxophonisten Joschi Michelberger.
© Rhein Neckar Zeitung, Text & Fotos: Judith Blüthner - 09. Oktober 2012
Willkommene Spende
TBL Big Band Lohrbach fördert Ambulanten Kinderhospizdienst
Mosbach. Die Verantwortlichen des Ambulanten Kinderhospizdienstes Neckar-Odenwald-Kreis freuten sich am Mittwoch über besonderen Besuch: Die Vorstandsmitglieder Jonathan Lubach und Michael Mayer von der TBL-Big Band Lohrbach, begleitet von Dirigent Peter Frey, übergaben eine 500-Euro-Spende. Nachdem beim Konzert in Lohrbach der erste Vorsitzende Jürgen Kriege die Aufgaben und Ziele des neugegründeten Kinderhospizvereins vorgestellt hatte, beschloss die Band, den Erlös der Veranstaltung als Spende diesem Verein zukommen zu lassen. |
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Die Besucher des Frühlingskonzerts der TBL-Big Band unterstützten diesen Spendenaufruf äßerst großzügig. Schatzmeisterin Olga Arnold und Vorsitzender Jürgen Kriege nahmen den Scheck dankbar entgegen und berichteten den Spendern, dass das Ziel, noch dieses Jahr - nachdem die Ausbildung von Helferinnen und Helfern begonnen wurde - mit der Hospizarbeit zu starten, in erreichbare Nähe gerückt ist.
© Rhein Neckar Zeitung - 04. Mai 2011
Mit Duke Ellington schloss sich der Kreis
Musikalischer Frühling mit Swing und Pep: TBL BigBand präsentierte beim Benefizkonzert einen mitreißenden Musik-Cocktail
Von Pia Geimer
Lohrbach. Ein Riesenprogramm hatten sich die Musiker der TBL BigBand mit Dirigent Peter Frey vorgenommen: In der Odenwaldhalle in Lohrbach boten sie am Samstagabend unter dem Motto "Frühlingsgefühle im BigBand-Sound" in einem mehr als zweistündigen Programm Musik aus unterschiedlichen Stilrichtungen und zeigten damit die große Bandbreite ihres Könnens. Mit von der Partie waren auch Tamara Kühner und Daniel Frey, die mit ihren jungen, temperamentvollen Stimmen zum Gelingen des Abends ganz wesentlich beitrugen. |
Die TBL BigBand ist 1999 aus dem Tanz- und Blasorchester Lohrbach hervorgegangen, welches als echter Traditionsverein bereits damals eine Institution in der Region war. Dirigent Peter Frey, der auch selbst ein ausgezeichneter Jazztrompeter ist, hat dem Orchester mit dem neuen Namen auch einen modernen Sound gegeben und das Repertoire seitdem in viele Richtungen erweitert. Er kann sich dabei nicht nur auf das Können seiner Musiker verlassen, sondern offensichtlich auch auf einen guten Zusammenhalt in der Truppe und einen tollen Nachwuchs, denn die Altersmischung von ca. 20 bis über 80 Jahre ist ebenso beeindruckend wie der starke Sound und die technische Versiertheit dieser Formation. In seinen Ansagen zum Programm schien der bescheiden auftretende Peter Frey manchmal ein wenig tief zu stapeln, was sein Zutrauen in die Bewältigung der teils recht komplexen Arrangements anging. Die BigBand zeigte sich aber vom ersten bis zum letzten Ton bestens präpariert und konditionsstark, spielte sauber und präzise, mit Schwung und vielen tollen Soli, bei denen fast jeder zum Zug kam.
Das Programm war ein gut zusammengestellter Mix aus BigBand-Klassikern wie "Hay Burner" von Count Basie (arr. Sammy Nestico), "Bye Bye Love" (1957) von den Everly Brothers oder "Water Melon Man" (1962) von Herbie Hancock, bekannten Swing-Titeln von Glenn Miller, Duke Ellington und Benny Goodman, gewürzt mit legendären Pop-Songs von Paul McCartney, Frank Sinatra, Billy Joel, Michael Bublé und Robbie Williams.
Für die Songs und auch für einen hinreißenden Ausflug in ein ganz anderes Genre – das Musical – standen der BigBand diesmal zwei junge Sänger zur Seite. Tamara Kühner begeisterte mit ihrer kraftvollen, geschmeidigen Stimme in "Can you feel the love tonight" aus "König der Löwen", das definitiv zu den Höhepunkten des Abends zählte. Ihre Stimme ist so natürlich und ausdrucksstark, dass es den üppigen Hall gar nicht gebraucht hätte, der über die Soundanlage zugefüttert wurde. Auch im Duett mit Tenor Daniel Frey machte sie eine ganz prächtige Figur; gemeinsam sangen die beiden "Someone like you" aus "Flash Dance" und "Bei mir biste schön", einen jiddischen Schlager aus den 1930er Jahren. Daniel Frey, der bereits häufiger mit BigBands aufgetreten ist, punktete mit seinem hohen Tenor vor allem in "Beyond the sea" von Robbie Williams und in "Music was my first love" von John Miles. Mit dem wunderschönen Song "You raise me up" von der Gruppe Westlife ging das Frühlingskonzert der TBL BigBand zu Ende, dessen Erlös als Spende dem Ambulanten Kinderhospizdienst des NOK zugute kommen wird.
Natürlich ließ das begeisterte Publikum die Musiker nicht ohne Zugaben gehen: mit ihrem fesselnden Solo im Benny-Goodman-Klassiker "Sing sing sing" sorgten die beiden hervorragenden Perkussionisten Marvin Keil und René Macheleidt für stehende Ovationen. "It don’t mean a thing" von Duke Ellington schloss dann den Kreis zurück zu den Anfängen der Band, denn sie wurde vor elf Jahren aus der Taufe gehoben – mit eben diesem legendären Swing-Titel. Ein schöner Erfolg für die Band, gute Musik für einen guten Zweck, was will man mehr!
© Rhein Neckar Zeitung - 31. März 2011